Sonntag, 26. September 2010

Lobpreis durch Musik im Gottesdienst - ein Gedanke...

...der mir in letzer zeit klargeworden ist und den ich hier festhalten und kurz erörtern möchte:

meine ansicht bisher:
wir kommen beim musikalischen lobpreis in die gegenwart gottes, vor seinen thron und beten ihn an. daher ist lobpreis etwas sehr besonderes und wichtiges und ihm sollte möglichst viel aufmerksamkeit gewidmet werden und er sollte möglichst intensiv sein. darüberhinaus ist musikalischer lobpreis im gottesdienst ein von der gemeinde gemeinsam gesungenes gebet, wobei die musik hilft, dankbarkeit und freude und alles weitere was man nicht in worte fasssen kann, auszudrücken - lobpreis ist ein dienst für gott und für die gemeinde und ihm sollten daher hohe ansprüche abverlangt werden. musik mit hoher qualität, texte mit hoher qualität und v.a. sollten nur "gläubige, wiedergeborene Christen" den lobpreis im gottesdienst gestalten und v.a. leiten, wobei insbesondere der gesang als leitung angesehen wird.

meine etwas veränderete aktuelle ansicht:
lobpreis durch musik im gottesdienst ist gemeinsam gesungenes gebet. nicht mehr und nicht weniger. es ist eine bestimmte form, eine bestimmte art des gebetes. daher sollte die wichtigkeit nicht in der musik, sondern im text liegen. die musik unterstützt und bekräftigt dadurch die aussage des textes, spricht das unaussprechbare aus. prinzipiell geht es rein um die herzenshaltung und die ehrlichkeit, die aufgabe der lobpreismenschen in der gemeinde ist es aber, nicht durch musik von "allzu niedriger qualität" die singenden vom gebet abzulenken und ein großes augenmerk auf die texte zu legen, sich zu überlegen und zu prüfen, ob der text biblisch fundiert ist. des weiteren liegt die qualität des gebetes in den herzen der gläubigen. ich glaube und bin davon überzeugt, dass gott lieber ein ehrliches dankgebet ohne musik oder mit nicht so toller musik hört, als ein perfekt begleitetes supermusikalisches mit allerlei arrangements gespicktes lobpreislied, in dem man einen text singt, den man selbst nicht versteht oder nicht bzw. nur eingeschränkt auch wirklich komplett so meint wie er ist. hier liegt eine große herausforderung für unsereins, die wir die musik im gottesdienst gestalten. ich jedenfalls vergesse nur allzu leicht, den gebetsaspekt im lobpreis und kann mich oft besser auf das gebet konzentrieren, wenn ich musik selbst höre oder wenn ich im stillen kämmerlein bete.

einiges oben wird ein bisschen subjektiv klingen, es ist auch nicht vollständig und wahrscheinlich werden wenige das gesagte genauso verstehen, wie ich es meine, da müsste ich viel länger und genauer schreiben...nur ein tipp für den umgang mit dem text: es sind ein paar gedanken und denkansöße

ganz kurz gefasster theologischer hintergrund:
das volk israel hatte den gottesdienst in der stiftshütte, wobei dieser einen klaren ablauf mit reinigung und sündenbekenntnisse hatte (insgesamt sieben schritte bzw. stationen). der letzte ist das allerheiligste, in welchem die menschen erst nach den ersten sechs schritten überhaupt bestehen können und das auch nur für sehr kurze zeit da wir menschen wie wir jetzt sind, gottes gegenwart nicht lange ertragen können. im allerheiligsten gibt es nur noch den anbetenden und gott, welcher um seiner selbst willen angebetet wird.
der musikalische lobpreis fand statt, als die israeliten zum tempel, zur stiftshütte hinzogen.

fazit:
der musikalische lobpreis im gottesdienst ist also nicht zu verwechseln mit dem verweilen im allerheiligsten, sondern vielmehr zu vergleichen mit dem lob und preis bevor man überhaupt erst den ersten der sieben schritte getan hat.

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