Gott

Mittwoch, 29. September 2010

Mein "Gottesbild" - erste Fassung

Ich habe mich entschieden mein "Gottesbild" bzw. meine Meinung zum Thema "Gott" hier zu veröffentlichen, zum einen, weil dies das wichtigste in meinem Leben ist, zum anderen, damit Leute, die mich kennen, mich ein bisschen besser kennen lernen.

Es sei erwähnt, dass dieser Text nicht auf alle Aspekte meines Glaubens eingehen kann. Ich versuche hiermit das Fundament, auf dem alles aufbaut, darzulegen. Kommentare darf natürlich jeder hinterlassen, aber bitte keine (Be)Wertungen, sondern konstruktive Statements oder Fragen, die selbstverständlich beantwortet werden.

Jeder Mensch hat in einem gewissen Sinn seine eigene Welt und daher auch ein eigenes "Gottesbild". Meine Sicht von Gott wird aber generell von vielen Menschen weltweit geteilt, in Prozent ausgedrückt dann aber wahrscheinlich doch nicht so viele.

Die erste Frage um dies es in unseren Breiten zunächst geht, ist diejenige nach der Existenz eines "Gottes". Viele Leute, die ich kenne, leugnen diese Existenz nicht, jedoch kann man sie als Agnostiker, Pantheisten, Panentheisten, Deisten usw. bezeichnen. Geht man nach dieser Einteilung, so würde ich mich als Theisten im engeren Sinne bezeichnen. Das heißt, ich glaube, dass es einen, genau einen Gott gibt, der das Universum erschaffen hat und der ein persönlicher Gott ist, der durchaus in direktem Kontakt zu Menschen steht. Der Einfachheit halber, kann man sagen, dass Gott eine "reale Person" ist, keine von unserem Denken geschaffene "Figur". Dieser Gott beherrscht Raum und Zeit, lebt aber in der Dimension der Ewigkeit. Er war schon immer da und wird auch immer da sein. Dieser Gott ist allmächtig, vollkommen und jetzt kommt das Beste: Gott ist ein Gott der Liebe, Gott ist das Gute, Gott ist gut. Diese göttliche Liebe umfasst weit mehr, als wir als "Liebe" bezeichnen und erfahren können.
Sicherlich ist nicht zu leugnen, dass es auch das Böse gibt. Es ist aber nicht so, dass, wie im Dualismus Gut und Böse zwei gleich starke Pole sind, sondern es ist so, dass das Vollkommene das Gute und die Liebe ist und diese schlussendlich über dem Bösen und Schlechten stehen und diese besiegen. Selbstverständlich tun sich allein hier schon eine Menge Fragen auf, (z.B. die Frage, woher das Böse kommt, wenn Gott alles geschaffen hat und ein Gott der Liebe ist). Auch mich beschäftigen derartige Fragen immer wieder und werfen mich auf den Glauben und das Vertrauen zurück. Denn bei aller Argumentation bleibt das mit "Gott" oder "Nicht Gott" usw. ein Glaube. Auch Richard Dawkins kann der Welt nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Ich werde in diesem Text nicht über die Fragen sprechen, sondern über das eigentliche Thema meines "Gottesbildes". Die Fragen werden andernorts ausführlich behandelt und diskutiert.

Ich glaube also, dass es einen einzigen allmächtigen Gott gibt, der das Universum erschaffen hat. Ich glaube deshalb daran, da ich einfach ein Problem damit habe, dass alles einfach zufällig (auch wenns noch so viele Jahre sind) entstanden ist und was ich am allerwenigsten glauben kann, ist, dass der Mensch vom Affen abstammen soll. Demnach sind wir alle Tiere (Säugetiere). Auch wenn das Prinzip eines Säugetieres auf den Menschen zutreffen mag, so gibt es in Sachen Denken, Abstrahieren, Philosophieren, Emotionen usw. erhebliche Unterschiede zu allen Tieren die es gibt.
Außerdem muss es meiner Meinung nach eine Ursache außerhalb des von uns Fassbaren (als Fassbares gilt für mich das Universum, das wir ja erforschen, obwohl sogar die allein die Größe des Universums für mich "unvorstellbar" ist) geben, durch die das alles entstanden ist.

Ich habe vorher schon angesprochen, dass Gott ein Gott der Liebe ist und das er vollkommen ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir, so wie wir sind, alles andere als vollkomen sind, obgleich wir als "Ebenbilder" Gottes geschaffen sind. Wir tragen nur noch einen Hauch seiner Herrlichkeit in uns. Seine unmittelbare Gegenwart können wir in diesem Zustand nicht ertragen. Es gibt ewas, was uns von Gott trennt. Auch das wurde oben schon angesprochen, es ist das Böse und Schlechte. Und es wird mir vermutlich (fast) jeder zustimmen, dass die Welt im gesamten gesehen nicht so wahnsinnig gut ist und viel Böses und Schlechtes in sich hat. Jeder Mensch lebt in einem Zustand weit entfernt von Heiligkeit. Das, was jeden einzelnen Menschen auf der ganzen Welt von Gott trennt, wird in der Theologie als Sünde bezeichnet. Oft versteht man darunter nur einzelne Taten, einzelne sündige Fehler und sündiges Verhalten. Doch eigentlich ist unser ganzer Zustand Sünde. Kein noch so guter Mensch könnte den Maßstäben Gottes gerecht werden. Damit sind wir beim nächsten Punkt:

Was ist, wenn wir sterben? Sind wir dann weg? Oder geht das Leben irgendwie weiter? Und wenn es weitergeht, wie geht es weiter? Zu Gott können wir ja, wie oben erklärt nicht kommen. Denn zu unserem Zustand der Sünde, die uns von Gott trennt gehört nicht nur der Körper, sondern auch unsere Seele und unser Geist, nennen wir es einfach Geistseele. Ich bin davon überzeugt, dass diese nach dem Tod weiterlebt, das ist sozusagen der immaterielle Anteil unseres Körpers. Ok - die Geistseele, die immer noch durch ihren sündigen Zustand von Gott getrennt ist, lebt weiter. Das ist dann wirklich das Ende bzw. geht es in Ewigkeit weiter, aber getrennt von Gott. Getrennt von der Liebe, getrennt von der Vollkommenheit. Es gibt meiner Meinung nach keine schönere Vorstellung als bei Gott, bei der Liebe, bei der Vollkommenheit zu sein und keine schlimmere Vorstellung, als davon getrennt zu sein.

Bevor ich erkläre, wie man das Getrennt-Sein-Von-Gott abwenden kann bzw. wie Gott es abwendet, bedarf es einer Erörterumg, warum das überhaupt notwendig ist. Hat Gott bei der Schöpfung etwa einen Fehler gemacht? Das kann nicht sein. Wie oben angesprochen, hat er uns als sein "Ebenbild" geschaffen und als solches war der Mensch auf der Erde (geschaffen, um Gott zu verherrlichen) in inniger Gemeinschaft mit Gott. Er war nicht getrennt von Gott. Aber Gott hat ihm die Freiheit gelassen, diesen Zustand zu verändern. Sein (schwächerer) Gegenspieler hat den Menschen dazu verführt, Gottes einziges Gebot (trotz Warnung) zu brechen und der Mensch hat somit die Sünde über sich gebracht und handelt seither gegen Gott und kann diese Gemeinschaft mit ihm nicht mehr haben.

Dass jetzt aber jeder Mensch bis in Ewigkeit von Gott getrennt leben muss, passt mit einem Gott dessen Prädikat die Liebe ist, nicht zusammen. Deshalb gibt Gott uns die Möglichkeit, unsere Geistseele, die nach dem Tod unseres jetzigen Körpers weiterlebt, vom sündigen Zustand ein für alle befreien zu lassen, sofern wir das wirklich wollen. Wie oben erwähnt ist es egal, wie gut ein Mensch ist, er kann Gottes Ansprüchen nie gerecht werden. Deshalb kann er selbst auch gar nichts machen, um sich von der Sünde zu befreien. Gar nichts. Nur Gott kann das und er tut es auch. Von sich aus. Weil er gnädig ist, weil er barmherzig ist, weil er ein Gott der Liebe ist. Und nun erkläre ich, wie er es tut.

Es hat einen einzigen Menschen gegeben, der ohne Sünde war. Dieser Mensch war ohne Sünde, weil er gleichzeitig Gott und gleichzeitig Mensch war. Gott ist als Mensch auf die Erde gekommen, dort geboren und aufgewachsen. Der Gedanke, der jetzt kommt ist nicht so leicht nachzuvollziehen, aber er hat durchaus Sinn: Nur ein Mensch, der selbst vor Gott gerechtfertigt ist, kann für jemanden anderen, der nicht gerechtfertig ist, die Schuld tragen, auf sich nehmen und den anderen somit davon frei machen. Genau das hat dieser eine Mensch, der gleichzeitig Gott war, getan. Für alle Menschen. Jeder, der will, kann sich von ihm reinwaschen lassen. Logischerweise setzt das voraus, dass man an ihn glaubt und das Angebot annimmt. Wie er bei der ersten Sünde den Menschen die Freiheit gab, so gibt er sie auch jetzt. Der Mensch hat sich damals für die Sünde entschieden und durch den Menschensohn, wie dieser Erlöser bezeichnet wird, kann er sich rein waschen lassen. Es schwierig dies alles in seiner Ganzheit zu erklären, auch für mich gibt es offene Fragen. Fakt ist aber, dass ich nicht von Gott getrennt sein will nach dem Tod und daher diese Erlösung brauche. Dieser Mensch, der auch Gott war, wird als Jesus Christus bezeichnet, für manche nur ein Vorbild, für mich ist er das, was er von sich sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich" (Bibel, Johannes 14,6 - Luther). Der Tod am Kreuz war der Tod für meine Sünde und so wie er auferstanden ist, werde ich nach dem Tod auch auferstehen und mit ihm ewig leben, in Gottes Gegenwart.

Der nächste und grundsätzlich letzte Punkt: Es gibt nur einen Gott, aber drei Erscheinungsformen. Der Vater hat den Sohn auf die Erde geschickt und ihn hingegeben. Der heilige Geist kommt noch dazu. Das ganze wird als "Dreieinigkeit" bezeichnet - ich bräuchte ein Buch, um das genau zu erklären. So viel sei gesagt: Der Vater ist Gott im Himmel, der Sohn ist Mensch geworden, war (in Ewigkeitsqualität) in der Hölle und ist jetzt auch im Himmel, der heilige Geist ist in denen, die an Jesus glauben.

Meine oben genannten "Erkenntnisse" kommen aus der Bibel (=Gottes durch Menschen geschriebenes Wort an uns), die Erlösung findet allein durch den Glauben statt, nicht dadurch, dass man gute Werke tut (selbstverständlich will Gott, dass wir gute Werke tun, aber dies allein erettet keinen).

Wer die Bibel noch nicht gelesen hat, sollte das allein schon zum Zwecke der Allgemeinbildung tun. Ich empfehle, mit dem neuen Testament zu beginnen.

Für die fleißigen Leser gibt es hier nochmals eine Kurzfassung:
Ich glaube, dass es einen einzigen Gott gibt, der allmächtig ist, in Ewigkeit lebt und der das Universum geschaffen hat. Er hat die Erde geschaffen und uns Menschen, damit wir ihn verherrlichen. Der Mensch wurde als sein "Ebenbild" erschaffen und bekam nur ein Gebot. Durch die Schlange (Satan) ließ sich der Mensch dazu verführen, das Gebot zu brechen und lebte fortan in Sünde und wäre nach dem Tod von Gott getrennt (Hölle). Gott bietet aber durch den Kreuzestod Jesu Christi jedem Menschen Erlösung an. Wenn wir an Jesus glauben und sein Angebot annehmen, werden wir heilig und können nach dem Tod in Ewigkeit in Gottes Gegenwart leben.
Das Erlösungswerk von Jesus ist der größte Liebesbeweis von Gott, den es je geben kann. Ich glaube an die Bibel als Gottes Wort, glaube, also dass alles was drinsteht von Gott für uns ist. Das Buch ist nicht vom Himmel gefallen, Gott hat Menschen dazu eingesetzt, es niederzuschreiben.
Gott kann direkt mit dem Menschen im Kontakt sein, er kann zu Menschen sprechen und er hört es, wenn Menschen zu ihm sprechen, jeden einzelnen und jedes einzelne Wort. Jedoch sieht er weniger die Worte, als das Herz.


Das apostolische Glaubensbekenntnis:

Eine andere Zusammenfassung ist das apostolische Glaubensbekenntnis, das in den meisten Kirchen heruntergeleiert wird, weils halt in der Liturgie ist.

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Sonntag, 26. September 2010

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"Die Gegenwart ist der Punkt, an welchem die Ewigkeit die Zeit berührt."

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