Montag, 16. April 2012

Längere Tage

Fast vier Monate sind vergangen und einiges hat sich getan. Ich konnte nun endlich ausziehen und wohne nunmher allein. Es war gar nicht so leicht, diese Wohung dessen Vergaberecht bei der Stadt liegt, zugewiesen zu bekommen. Nun aber ist es (fast) geschafft. Ich muss nur noch zahlen. Und da kommt mir zugute, dass ich nicht nur eine Wohnung habe, sondern auch einen neuen Nebenjob in einem Obdachlosenheim. Das Geld brauche ich momentan wirklich. Die Kosten für Ablöse, Kaution, Genossenschaft etc. summieren sich ganz ordentlich. Aber um was ich mir nie Sorgen machen muss, ist vor allem Geld. Ich weiß, dass ich immer haben werde, was ich brauche, denn der allmächtige Vater im Himmel sorgt für seine Kinder. Auch was tägliches Brot angeht. Es ist so, dass ich generell eigentlich mehr habe, als ich brauche. Das ist auf der einen Seite ein großer Segen, auf der anderen Seite bringt es eine enorme Verantwortung mit sich. Denn, wer viel hat, von dem wird viel gefordert. Auch beim Geld. Wir gehören hier in Österrich zu einem der wohlhabensten Länder der Welt. Und gerade für uns gläubige Christen ist der viele finanzielle und materielle Segen gleichzeitig eine große Verantwortung. Was machen wir daraus? Wie verwenden wir es? Wie verwalten wir es? Was brachen wir Statussymbole, Zeug und Graffel, das die Motten fressen? Und was wir (zwar nicht persönlich, aber wir machen mit) tun, ist eigentlich ein Frevel gegenüber Leuten, die hungern müssen. Wien wirft so viel Brot weg, dass man Graz einen Tag ernähren könnte. Graz wirft wahrscheinlich so viel Brot weg, dass man Innsbruck ernähren könnte und Innsbruck wirft so viel weg, dass man Kitzbühel ernähren könnte etc. Wenn man zusammenrechnet, was wir an Nahrung wegwerfen und das in Relation zu den Leuten stellt, die verhungern, wird man nachdenklich. Leider können wir Einzelnen nur begrenzt was tun, meistens geht das über den eigenen Lebensstil und das Geld, das man weggibt. Die Frage ist, ob Gott nicht irgendwann ein Gerichtswort über die maßlose Verschwendung und Vergeudung in der westlichen Welt sprechen wird. Deshalb lasst uns Christen uns einander ermutigen, einen einfachen Lebensstil anzustreben. Nach dem Motto: mehr weggeben als anschaffen. Ohne aber dabei gesetzlich zu sein. Es ist etwas, zu dem wir uns gegenseitig im Glauben und in der Gnade ermutigen müssen. Denn: unser Herz hängt sich immer wieder an materielle Dinge. Wir sind einfach so geprägt. Dies merkt man, wenn man z.B. wenn man Dinge weggibt, vor allem Geld. Je größer die Summe, desto größer der Schmerz. Trotzdem bleibt es meistens bei der Abgabe des Überflusses. Wir gehören bestimmt nicht zu der armen Witwe im Tempel. Wir gehören zur Überflussgruppe. Einige Beispiele. Warum kaufen wir neue Kleidung, wenn die alte es auch noch tut? Warum ein neues Auto, wenn es das alte noch tut? Warum eine Fernreise, wenn es auch eine kleinere Distanz tut? Nicht nur das: Dass wir überhaupt reisen können, Autos besitzen können, Kleidung kaufen können etc. ist schon mehr als genug. Natürlich dürfen wir bei alldem nicht gesetzlich werden. Sonst schauen wir nämlich auf unsere Glaubensgeschwister herab, weil sie nicht so freigiebig sind oder sich mehr Besitz anhäufen oder so. Dann kommen wir uns gut vor, besser als die anderen. Wieder einmal heißt es: "Im Sattel bleiben!".

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