Im Moment wird auch die angemeldete Camp-Demo bei der Siegessäule in Berlin aufgelöst. Schema F: Irgendeinen fadenschinigen Grund finden oder einfach gar keinen - Strom abdrehen - Bühne sperren - Leute auffordern zu gehen - Leute wegtragen, Strafen geben etc...
Völlige Willkür. Die Berliner Politik blamiert sich. Sollte sich die Auflösung im Nachhinein als rechtswidrig herausstellen, wäre das für die Politik in Berlin sowie für die Polizei extrem peinlich.
joseph_egger - 29. Aug, 23:54
Die Livestreams haben dann doch noch funktioniert, aber erst nach einiger Zeit. Vielleicht ist auch das Netz zusammengebrochen, es waren ja doch viele Leute auf einem Haufen.
Die Medien stellen nicht die Wirklichkeit dar, sondern sie erschaffen sie. So wird bereits jetzt von Gewalt und Ausschreitungen berichtet. Hunderte wurden vor der russsischen Botschaft festgenommen und die Polizei mit Flaschen beworfen usw. usf. Das alles steht im Mittelpunkt der Berichterstattung. Größenordnungsmäßig müsste man aber eigentlich den Fokus auf ganz andere Dinge legen, beispielsweise die rechtswidrige Vorgangsweise von Politik und Polizei sowie die Inhalte der Reden und die Forderungen sowie das überwiegend friedliche Verhalten der Menschen. Leider - und das kenne ich als Lehrer sehr gut - reichen immer wenige Einzelne, um die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und alles zu stören. Aber die Presse sollte um Ausgewogenheit bemüht sein. Leider wird stattdessen das Bild gezeichnet, das man haben will, indem der Fokus auf bestimmte Dinge gelegt wird, die eigentlich gar nicht im Mittelpunkt standen. Das geht bei einer Demonstration dieser Größenordnung sehr leicht.
Es gibt zahlreiche Youtube-Videos, die die Demonstration dokumentieren und abertausende Kommentare. Manche bezeichnen die Veranstaltung als Werbeveranstaltung bzw. Loveparade. Ein Kommentator behauptet, die Polizei habe die Leute vor der russischen Botschaft bewusst provoziert.
Insgesamt ist die Lage unübersichtlich. So viele Stunden an Videos und so viele Kommentare und Meinungen kann man kaum sichten. Jeder nimmt das Ganze anders wahr, manche sind begeistert, andere enttäuscht. Fest steht, dass Herr Andreas Geisel mit seiner Politik nicht rechtskonform gehandelt hat, wodurch ja auch die Gerichte sein Verbot und seinen Einspruch sowie die Auflösung durch die Polizei wieder gekippt haben. Dass Regierende sich nicht an geltende Gesetze halten, ist etwas, das man schon seit Jahren beobachten kann. Zunehmend scheinen unsere Regierungen der Meinung zu sein, sie hätten das Recht, sich über die Gesetze hinwegzusetzen. Eine funktionierende Gerichtsbarkeit ist hier unabdingbar, um zumindest im Nachhinein für ein bisschen Gerechtigkeit zu sorgen.
Es hat heute auch in Wien eine Demonstration gegeben, die im Vergleich zu Berlin sehr überschaubar und "gemütlich" war, mit anscheinend 3000 Teilnehmern aber auch beachtenswert.
Es steht fest, dass Mainstream-Medien bewusst die Wahrnehmung der Menschen in eine bestimmte Richtung beeinflussen und sich leider nicht um eine sachliche und ausgewogene Berichterstattung bemühen. Und genau das führt zu der Frage: Was kann man überhaupt noch glauben???
Am Schluss möchte ich noch festhalten, dass bei den Reden auf der Demonstration immer wieder mit bestimmten Wörtern, wie "Friede", "Freiheit" und "Liebe" gearbeitet wird. Eine eigentliche Bedeutung haben diese Ausdrücke nicht. Sie klingen gut und werden von der Masse jubelnd aufgenommen. Selbiges gilt auch für zahlreiche Phrasen und Floskeln. Für meinen Geschmack stehen die eigentlichen Dinge um die es geht, nicht genügend im Mittelpunkt. Die Emotionen überwiegen die Sache.
joseph_egger - 29. Aug, 22:32
Bis zum Beginn des offiziellen Programms gab es mehrere Livestreams von der Siegessäule in Berlin, also dem Hauptschauplatz der Corona-Demo. Jetzt aber ist kein einziger Stream mehr online. Es ist leider nicht neu, dass das passiert und dass hier verhindert wird, von zu Hause aus live das Programm mitzuverfolgen.
Das, was hier gemacht wird, ist in einem freien Land eigentlich nicht denkbar. Spätestens hier merkt man, dass, wer in Deutschland lebt, nicht mehr sagen kann, er lebe in einem freien Land. Das ist vorbei. Für Österreich gilt wohl in etwa das Gleiche.
Ich hoffe, man kann die Ereignisse vom Hauptschauplatz der Demo dann zumindest im Nachhinein sehen.
joseph_egger - 29. Aug, 15:56
Die heutige Demonstration in Berlin ist anders als andere Demos. Bereits im Vorfeld gab es ein ordentliches juristisches Vorspiel. Zunächst hat Berlin bzw. der Senator Andreas Geisel die Demonstration verboten mit der Begründung, Reichsbürgern, Corona-Leugnern und Rechtsextremen keine Bühne bieten zu wollen. Kurz darauf wurde diese Verbot gerichtlich gekippt, so auch der darauffolgende Einspruch. Der Wiener Psychiater Raphael Bonelli hat diese Vorgehensweise der Politik kritisiert und zur Deeskalation aufgerufen.
Heute ist es so, dass die Polizei zu versuchen scheint, die Demonstration möglichst zu boykottieren. Der Deomonstrationszug wird von der Polizei daran gehindert, den geplanten Weg entlangzuziehen. Das heißt, die Menschen, die zur Siegessäule (Hauptschauplatz der Demo) wollen, können nicht dorthin, was wiederum heißt, dass viel weniger Leute dort sind, als eigentlich wären.
Interessant ist, dass der Spiegel bereits um 13:14 mitgeteilt hat, dass die Demonstration aufgelöst wurde. Die Tagesschau berichtete dies um 15:05. Der Live-Stream zeigt allerdings etwas anderes, nämlich, dass die Demo kurz vor Beginn des geplanten Programmes steht und nicht aufgelöst wurde. Man sieht auch, dass die Veranstalter bemüht sind, dass Mindestabstände eingehalten werden und in der Tat sieht mant, dass die Menschen sehr weit auseinander stehen. Immer wieder wird dazu aufgerufen, die Mindestabstände einzuhalten.
Die Tagesschau schreibt in einer Zwischenüberschrift: "Symbole von Rechtsextremen werden gezeigt". Allerdings schreibt sie im Absatz darunter auch, dass sich insgesamt eine "sehr breite Mischung aus Bürgern, darunter Junge und Alte sowie auch Familien mit Kindern" versammle.
Die Nachrichten, die hier von den Mainstream-Medien verbreitet werden, sind nicht nur einseitig, sondern teilweise auch falsch. Die "Welt" nennt ihren Live-Stream der Demo auf Youtube "Demonstration der Corona-Leugner ist auf dem Weg". Dieses Medium zeigt also bereits im Titel, welche Meinung es vertritt. Bemühen um Objektivität? Komplette Fehlanzeige.
Die Polizeipräsidentin von Berlin hat gestern gesagt, man habe beim Verbot der Demo das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Gesundheit über das Recht auf freie Meinunsäußerung gestellt. Das ist allerdings eine fragwürdige Angelegenheit. Voltaire sagte schon: Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzten, dass du es sagen darfst.
joseph_egger - 29. Aug, 15:08