Freitag, 11. Januar 2013

Bonhoffer Zitate über Matthäus 6

"Es sind die Güter der Welt, die das Herz des Jüngers Jesu abwenden wollen. Wohin steht das Herz des Jüngers? das ist die Frage. Steht es zu den Gütern der Welt, steht es auch nur zu Christus und den Gütern? oder steht es zu Christus ganz allein? Das Licht des Leibes ist das Auge, das Licht des Nachfolgenden ist das Herz. Ist das Auge finster, wie finster muss der Leib sein. Das Herz aber wird finster, wenn es sich an die Güter der Welt hängt. Nun mag der Ruf Jesu noch so eindringlich sein, er prallt ab, er findet keinen Eingang in den Menschen, denn das Herz ist verschlossen, es gehört einem Anderen. Wie kein Licht in den Leib dringt, wenn das Auge böse ist, so dringt das Wort Jesu nicht mehr zu dem Jünger, wenn sein Herz sich verschließt. Das Wort ist erstickt, wie das Samenkorn unter den Dornen, "unter Sorgen, Reichtum und Wollust dieses Lebens" (Lk. 8,14).
[...]
Lieben wir Gott nicht, dann hassen wir ihn. Es gibt kein Mittleres. Gott ist so und darin nur das Entweder-Oder: entweder du liebst Gott oder du liebst die Güter der Welt. Liebst du die Welt, so hasst du Gott, liebst du Gott so hasst du die Welt.
[...]
Sorget nicht! Die Güter spielen dem menschlichen Herzen vor, ihm Sicherheit zu geben; aber in Wahrheit verursachen sie gerade erst die Sorge. Das Herz, das sich an die Güter hängt, empfängt mit ihnen die erstickende Last der Sorge. Die Sorge schafft sich Schätze, und die Schätze schaffen wieder die Sorge. Wir wollen unser Leben durch die Güter sichern, wir wollen durch Sorge sorglos werden; aber in Wahrheit erweist sich das Gegenteil. Die Fesseln, die uns an die Güter binden, die die Güter festhalten, sind selbst - Sorgen.
Der Missbrauch der Güter besteht darin, dass wir sie zur Sicherung für den nächsten Tag gebrauchen. Sorge ist immer auf das Morgen gerichtet. Die Güter aber sind in stregstem Sinn allein für das Heute bestimmt. Gerade die Sicherung für den morgigen Tag macht mich heute so unsicher. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage habe. Wrr das Morgen ganz in die Hand Gottes legt und heute ganz empfängt, was er zum Leben braucht, der allein ist wahrhaft gesichert. Das tägliche Empfangen macht mich frei vom Morgen. Der Gedanke an das Morgen liefert micht der unendlichen Sorge aus."

Bonhoeffer, Dietrich: Nachfolge. Hrsg. v. Martin Kuske und Ilse Tödt. 3. Aufl. d. Taschenbuchausgabe. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2008 (= Dietrich Bonhoeffer Werke, Band 4, 3. Aufl. 2002), S. 167-171.

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Okthabeus - 30. Jan, 00:32

Amen! Wer die Welt liebt, in dem ist nicht die Liebe des VATERS. (1.Joh. 2,15)

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"Die Gegenwart ist der Punkt, an welchem die Ewigkeit die Zeit berührt."

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