Raphael Bonelli: Die Weisheit des Herzens Buchrezension
Allgemein:
Die meisten werden wahrscheinlich das Instanzenmodell von Sigmund Freud kennen. Das in diesem Buch zugrundeliegende Modell könnte man als eine Weiterentwicklung/Anpassung/Korrektur desselben betrachten. So steht das Kopf-Herz-Bauch-Modell im Zentrum dieses Sachbuches.
Wer den Ratschlägen des Autors in seinen Videos folgt, wird zwar eher seltener zu Sachbüchern greifen, da dieser stets zu literarischen Werken rät, jedoch spricht die Tatsache, dass Raphael Bonelli selbst Sachbücher schreibt, dafür, dass auch ein solches bereichernd sein kann.
Der Leser kann sich aus diesem Buch eine ganze Liste aus Literatur, Sachbuch und Film zusammenstellen. Der Autor verdeutlicht sein Drei-Instanzen-Modell u. a. mit den Brüdern Karamasow (Dostojewski) und den Geschwistern von Neapel (Werfel). Außerdem dienen der Pate, die Serie Mad Men sowie die Geschichte von Oskar Schindler als Illustrationen. Zusätzlich liefert Bonelli immer wieder Fallbeispiele aus der eigenen Praxis. Alte Philosophen kommen zu Wort und es fehlen auch die Lieblings Sach- und Fachbuchautoren des Autors nicht, wie z. B. Viktor Frankl und Martin Seligmann oder Robert Cloninger.
Dieses Buch wird nie langweilig und lädt - obwohl es viele Fragen beantwortet - dazu ein, weiterzudenken und weiterzuforschen.
Zum Inhalt:
Im ersten Teil geht es vom Bach und Kopf zum Herzen, also dahin, wo die Synthese aus These und Antithese gebildet wird. Mehr als die Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den fünf Dimensionen des Herzens (Wille, Werte, Gewissen, Tugenden, sowie das „innere Heiligtum“). Es gilt, ein starkes Herz zu entwickeln, das zum Guten willig ist, anstatt eines schwachen, das für das Gute unwillig ist. Letztlich ist das ohne Bauch und Kopf nicht möglich, es herrscht eine gegenseitige Abhängigkeit. Eine „harmonische Abstimmung zwischen Kopf und Bauch“ führt zu einem gelingenden Leben.
Bei der Arbeit an sich selbst geht es darum, in das eigene „innere Heiligtum“ zu kommen. Es ist gekennzeichnet von Dankbarkeit, Gelassenheit, Demut, Vergebung, Reue, Güte und Dienst. Der Weg dorthin führt über die Stille zur Transzendenz. Der Mensch „öffnet sich dem Wahren, Guten und Schönen“.
Fazit:
Insgesamt ist dieses Buch sehr empfehlenswert, wenn man den Anspruch hat, ein besserer Mensch zu werden und ernsthaft an sich zu arbeiten. Bonelli spricht hier oft über das Herstellen einer „inneren Ordnung“. Dieses Buch kann ein Schritt in die Richtung sein, im eigenen Herzen für Ordnung zu schaffen und die „Dinge“ an den richtigen Platz zu rücken.
Letztlich steckt so viel in diesem Buch drin, dass man es eigentlich nicht einfach mal schnell durchlesen kann. Die Inhalte wollen durchdacht und verinnerlicht werden. Ein mehrmaliges Lesen des Buches kann vielleicht sinnvoll sein, man wird immer wieder weitere Aspekte entdecken. Bei den eigenen Grafiken des Autors tat ich mich manchmal etwas schwer. Es gibt teilweise in einer Grafik graue Pfeile, schwarze sowie weiß gestrichelte und schwarz gestrichelte. Um da dahinterzusteigen, muss man das gut durchdenken (was aber auch ok ist…).
Was mir ehrlich gesagt nicht gefällt, ist, dass das Buch nur ein Papiercover drum herum hat, der Buchdeckel selbst aber ist weiß. Es wird sicher seine Gründe haben, dass es so ist, aber das könnte m. E. schöner sein.
PS: Meine Lieblingsseite im Buch ist Seite 251. Hier wird der Wert der „Güte“ beschrieben. Sehr herausfordernde Zeilen.
Die meisten werden wahrscheinlich das Instanzenmodell von Sigmund Freud kennen. Das in diesem Buch zugrundeliegende Modell könnte man als eine Weiterentwicklung/Anpassung/Korrektur desselben betrachten. So steht das Kopf-Herz-Bauch-Modell im Zentrum dieses Sachbuches.
Wer den Ratschlägen des Autors in seinen Videos folgt, wird zwar eher seltener zu Sachbüchern greifen, da dieser stets zu literarischen Werken rät, jedoch spricht die Tatsache, dass Raphael Bonelli selbst Sachbücher schreibt, dafür, dass auch ein solches bereichernd sein kann.
Der Leser kann sich aus diesem Buch eine ganze Liste aus Literatur, Sachbuch und Film zusammenstellen. Der Autor verdeutlicht sein Drei-Instanzen-Modell u. a. mit den Brüdern Karamasow (Dostojewski) und den Geschwistern von Neapel (Werfel). Außerdem dienen der Pate, die Serie Mad Men sowie die Geschichte von Oskar Schindler als Illustrationen. Zusätzlich liefert Bonelli immer wieder Fallbeispiele aus der eigenen Praxis. Alte Philosophen kommen zu Wort und es fehlen auch die Lieblings Sach- und Fachbuchautoren des Autors nicht, wie z. B. Viktor Frankl und Martin Seligmann oder Robert Cloninger.
Dieses Buch wird nie langweilig und lädt - obwohl es viele Fragen beantwortet - dazu ein, weiterzudenken und weiterzuforschen.
Zum Inhalt:
Im ersten Teil geht es vom Bach und Kopf zum Herzen, also dahin, wo die Synthese aus These und Antithese gebildet wird. Mehr als die Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den fünf Dimensionen des Herzens (Wille, Werte, Gewissen, Tugenden, sowie das „innere Heiligtum“). Es gilt, ein starkes Herz zu entwickeln, das zum Guten willig ist, anstatt eines schwachen, das für das Gute unwillig ist. Letztlich ist das ohne Bauch und Kopf nicht möglich, es herrscht eine gegenseitige Abhängigkeit. Eine „harmonische Abstimmung zwischen Kopf und Bauch“ führt zu einem gelingenden Leben.
Bei der Arbeit an sich selbst geht es darum, in das eigene „innere Heiligtum“ zu kommen. Es ist gekennzeichnet von Dankbarkeit, Gelassenheit, Demut, Vergebung, Reue, Güte und Dienst. Der Weg dorthin führt über die Stille zur Transzendenz. Der Mensch „öffnet sich dem Wahren, Guten und Schönen“.
Fazit:
Insgesamt ist dieses Buch sehr empfehlenswert, wenn man den Anspruch hat, ein besserer Mensch zu werden und ernsthaft an sich zu arbeiten. Bonelli spricht hier oft über das Herstellen einer „inneren Ordnung“. Dieses Buch kann ein Schritt in die Richtung sein, im eigenen Herzen für Ordnung zu schaffen und die „Dinge“ an den richtigen Platz zu rücken.
Letztlich steckt so viel in diesem Buch drin, dass man es eigentlich nicht einfach mal schnell durchlesen kann. Die Inhalte wollen durchdacht und verinnerlicht werden. Ein mehrmaliges Lesen des Buches kann vielleicht sinnvoll sein, man wird immer wieder weitere Aspekte entdecken. Bei den eigenen Grafiken des Autors tat ich mich manchmal etwas schwer. Es gibt teilweise in einer Grafik graue Pfeile, schwarze sowie weiß gestrichelte und schwarz gestrichelte. Um da dahinterzusteigen, muss man das gut durchdenken (was aber auch ok ist…).
Was mir ehrlich gesagt nicht gefällt, ist, dass das Buch nur ein Papiercover drum herum hat, der Buchdeckel selbst aber ist weiß. Es wird sicher seine Gründe haben, dass es so ist, aber das könnte m. E. schöner sein.
PS: Meine Lieblingsseite im Buch ist Seite 251. Hier wird der Wert der „Güte“ beschrieben. Sehr herausfordernde Zeilen.
joseph_egger - 22. Jan, 19:33
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