Kriterium Kommunikation
Ich schreibe jetzt mal frei heraus, ohne die Zuhilfenahme von Literatur. Gelungene Kommunikation setzt so einiges voraus. Ich muss zunächst mal fähig sein, dem anderen zuzuhören und die non- und paraverbalen Kommunikationsmittel richtig einschätzen bzw. einordnen. Ich muss Gesichtsaudrücke interpretieren, ich muss verstehen, warum jemand villeicht gerade laut, leise, schnell oder langsam spricht. Auch inhaltlich muss ich mich auf das Gesagte fokussieren, ich sollte ja eine inhaltlich passende Rückmeldung geben. Weiters muss ich auch, wenn zum Beispiel mehrere sprechende Leute in einem Raum sind, die anderen ausblenden, obwohl ich sie vielleicht teilweise gut hören kann. Um eine adäquate Antwort zu geben, muss man sich auch in den anderen hineinversetzen können, seine Perspektive einnehmen können und man sollte einschätzen können, ob das Gesagte eine Aufforderung ist, eine reine Information oder ob es vielleicht gar nicht ernst gemeint ist. Zudem muss ich eventuell bildliche Sprache und Redewendungen verstehen.
Ein Mensch aus dem Autismus-Spektrum hat mit dem einen oder anderen hier Geschilderten eventuell Probleme. Manche können Mimik und Gestik nicht richtig einschätzen, manche können gewisse Gefühle, die ausgedrückt werden, wie z. B. Wut, Freude etc. nicht richtig zu- oder einordnen. Andere verstehen bildliche Sprache nicht und nehmen alles wörtlich und ernst. Oft sind sie rein auf der Informationsebene und können nicht in die Vielschichtgkeit kommunikativer Prozesse eintauchen. Viele können ein Gespräch mangels Interesse nicht aufrechterhalten und Small Talk ertragen viele sowieso schon überhaupt nicht. Wenn das Gegenüber weiß, welche Spezialinteressen der betreffende autistische Mensch hat, wird es ein wahrscheinlich leichter sein, ihn zum Sprechen zu bewegen.
Ich finde, dieses Kriterium ist sehr schwer abzugrenzen von dem Kriterium des sozialen Umgangs (Interaktion). Das Begrüßen und Verabschieden ist etwas, dessen Notwendigkeit und Funktion ein Autist eventuell nicht nachvollziehen kann. Das ist einerseites eine Beeinträchtigung in der sozialen Interaktion, aber auch der Kommunikation. Kommunikation ist ja IMMER Teil einer sozialen Interaktion, außer ich rede mit meiner Wand, was immerhin konstruktiver ist, als mit einem nicht zu vernachlässigenden Anteil der Menschheit, die bei der Verteilung von Intelligenz irgendwo anders gewesen zu sein scheint. Aber lassen wir das.
Die Kommunikation dreht sich bei unserem Sohn jedenfalls hauptsächlich um die Dinge, die seinen Spezialinteressen entsprechen. Kommunikationsaufnahme - auch so eine Sache - geschieht oft durch (An)Schreien. Wenn man nicht schnell genug reagiert, kann das gleich in ein "Drama" ausarten. Wenn ich heimkomme, werde ich oft nicht begrüßt, sondern gleich über Rohre, Schrauben etc. "zugetextet" bzw. was ich alles machen soll (Rohre stecken, Löcher bohren, Schrauben etc.).
Man kann jedenfalls festhalten: Asperger-Autisten können verbale Kommunikation weitgehend "normal" nutzen, d. h., man kann grundsätzlich Gespräche mit ihnen führen. Am besten geht dies wohl auf der Sach- und Informationsebene, am leichtesten mit einem Thema, das ihren Interessen entspricht. Die soziale bzw. kommunikative Kompetenz, auch mal zuzuhören und zu antworten (oder gegenzufragen), wenn man etwas extrem öde und langweilig findet, zu erlernen, ist für viele Asperger-Autisten wohl härteste Arbeit. Das Interesse richtet sich mehr auf Gegenstände und Details (sofern den Interessen entsprechend) als auf den Menschen bzw. das Gegenüber.
Ein Mensch aus dem Autismus-Spektrum hat mit dem einen oder anderen hier Geschilderten eventuell Probleme. Manche können Mimik und Gestik nicht richtig einschätzen, manche können gewisse Gefühle, die ausgedrückt werden, wie z. B. Wut, Freude etc. nicht richtig zu- oder einordnen. Andere verstehen bildliche Sprache nicht und nehmen alles wörtlich und ernst. Oft sind sie rein auf der Informationsebene und können nicht in die Vielschichtgkeit kommunikativer Prozesse eintauchen. Viele können ein Gespräch mangels Interesse nicht aufrechterhalten und Small Talk ertragen viele sowieso schon überhaupt nicht. Wenn das Gegenüber weiß, welche Spezialinteressen der betreffende autistische Mensch hat, wird es ein wahrscheinlich leichter sein, ihn zum Sprechen zu bewegen.
Ich finde, dieses Kriterium ist sehr schwer abzugrenzen von dem Kriterium des sozialen Umgangs (Interaktion). Das Begrüßen und Verabschieden ist etwas, dessen Notwendigkeit und Funktion ein Autist eventuell nicht nachvollziehen kann. Das ist einerseites eine Beeinträchtigung in der sozialen Interaktion, aber auch der Kommunikation. Kommunikation ist ja IMMER Teil einer sozialen Interaktion, außer ich rede mit meiner Wand, was immerhin konstruktiver ist, als mit einem nicht zu vernachlässigenden Anteil der Menschheit, die bei der Verteilung von Intelligenz irgendwo anders gewesen zu sein scheint. Aber lassen wir das.
Die Kommunikation dreht sich bei unserem Sohn jedenfalls hauptsächlich um die Dinge, die seinen Spezialinteressen entsprechen. Kommunikationsaufnahme - auch so eine Sache - geschieht oft durch (An)Schreien. Wenn man nicht schnell genug reagiert, kann das gleich in ein "Drama" ausarten. Wenn ich heimkomme, werde ich oft nicht begrüßt, sondern gleich über Rohre, Schrauben etc. "zugetextet" bzw. was ich alles machen soll (Rohre stecken, Löcher bohren, Schrauben etc.).
Man kann jedenfalls festhalten: Asperger-Autisten können verbale Kommunikation weitgehend "normal" nutzen, d. h., man kann grundsätzlich Gespräche mit ihnen führen. Am besten geht dies wohl auf der Sach- und Informationsebene, am leichtesten mit einem Thema, das ihren Interessen entspricht. Die soziale bzw. kommunikative Kompetenz, auch mal zuzuhören und zu antworten (oder gegenzufragen), wenn man etwas extrem öde und langweilig findet, zu erlernen, ist für viele Asperger-Autisten wohl härteste Arbeit. Das Interesse richtet sich mehr auf Gegenstände und Details (sofern den Interessen entsprechend) als auf den Menschen bzw. das Gegenüber.
joseph_egger - 3. Aug, 21:29
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