Jan Hus (ca. 1370 - 1415)
Manche Menschen denken, dass der Glaube an Gott nur eine Krücke für schwache Menschen sei. Aber was ist mit den Menschen, denen diese Krücke viel Leid und sogar das Leben gekostet hat? Kann man den Glauben dann noch als Krücke bezeichnen? Macht der Glaube wirklich alles leichter? Oder macht er nicht sogar im Gegenteil Vieles noch schwieriger?
Johann Huss war ein Theologe, der um 1370 in einem Dorf in Böhmen geboren wurde. Er vertrat die gleichen Lehren wie der englische Reformator John Wycliff, durch die die Reformation in Böhmen immer stärker wurde. Der Erzbischof von Prag begann dann die Verbreitung der Lehren Wycliffs zu verbieten. Huss wurde in weiterer Folge exkommunziert. Trotzdem verkündigte er seine Lehren.
Obwohl ihm viel Widerstand von der Kirche entgegengebracht wurde, standen auch einige Menschen hinter ihm. Dies zeigte sich, als Huss mit freiem Geleit am Weg zum Konzil von Konstanz 1414 war und ihm von den Menschen, die sich auf den Straßen sammelten, Beifall entgegengebracht wurde. In Konstanz wurde Johann Huss verhaftet und berief sich vor dem Gericht auf Jesus Christus mit den folgenden Worten:
"Wahrlich, ich versichere hier vor euch allen, dass es keine gerechtere oder erfolgreichere Berufung gibt als die auf Christus. Und das umso mehr, als das Gesetz, sehr wohl bestimmt, dass die Berufung nichts anderes ist, als wenn man im Fall von Schmerz und angetanem Unrecht durch einen untergeordneten Richter seine Klage und sein Hilfeersuchen in die Hände eines höheren Richters legt. Und wer ist ein höherer Richter als Christus? Wer, bitteschön, kann einen Fall besser kennen und gerechter und mit mehr Unparteilichkeit beurteilen? Wenn in Ihm kein Betrug gefunden wird, kann auch Er nicht betrogen werden. Und wer kann den Elenden und Unterdrückten besser helfen als Er?"
Auf diese Worte erntete Johann Huss Hohn und Spott vom gesamten Konzil. Es wurde ihm seine priesterliche Kleidung vom Leib gerissen und man setzte ihm eine Mitra (Kopfbedeckung der Bischöfe) aus Papier auf, mit drei Teufeln bemalt und der Schrift "Erzketzer!" Huss hatte Folgendes dazu zu sagen:
"Mein Herr Jesus Christus musste meinetwegen eine Dornenkrone tragen, warum sollte ich dann nicht seinetwegen diese leichte Krone tragen, sei sie auch noch so schmachvoll. Gewiss will ich das tun, und zwar ganz willig".
Als er auf den Scheiterhaufen gebunden wurde, sagte er:
"Mein Herr Jesus Christus wurde meinetwegen mit einer härteren Kette gebunden, warum sollte ich mich dann dieser rostigen Kette schämen?".
Huss bekam sogar noch die Möglichkeit abzuschwören, doch er blieb seiner Lehre treu und sang freudig bis ihn die Flammen des Feuers verzehrten.
(Zusammenfassung eines Auszuges aus: "Buch der Märtyrer" von John Foxe (1517-1587), in: fest & treu 3/2012, übersetzt und bearbeitet von Hermann Grabe, S. 7-9.)
Lukas 14,28-33:
Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden!
Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.
So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat.
Johann Huss war ein Theologe, der um 1370 in einem Dorf in Böhmen geboren wurde. Er vertrat die gleichen Lehren wie der englische Reformator John Wycliff, durch die die Reformation in Böhmen immer stärker wurde. Der Erzbischof von Prag begann dann die Verbreitung der Lehren Wycliffs zu verbieten. Huss wurde in weiterer Folge exkommunziert. Trotzdem verkündigte er seine Lehren.
Obwohl ihm viel Widerstand von der Kirche entgegengebracht wurde, standen auch einige Menschen hinter ihm. Dies zeigte sich, als Huss mit freiem Geleit am Weg zum Konzil von Konstanz 1414 war und ihm von den Menschen, die sich auf den Straßen sammelten, Beifall entgegengebracht wurde. In Konstanz wurde Johann Huss verhaftet und berief sich vor dem Gericht auf Jesus Christus mit den folgenden Worten:
"Wahrlich, ich versichere hier vor euch allen, dass es keine gerechtere oder erfolgreichere Berufung gibt als die auf Christus. Und das umso mehr, als das Gesetz, sehr wohl bestimmt, dass die Berufung nichts anderes ist, als wenn man im Fall von Schmerz und angetanem Unrecht durch einen untergeordneten Richter seine Klage und sein Hilfeersuchen in die Hände eines höheren Richters legt. Und wer ist ein höherer Richter als Christus? Wer, bitteschön, kann einen Fall besser kennen und gerechter und mit mehr Unparteilichkeit beurteilen? Wenn in Ihm kein Betrug gefunden wird, kann auch Er nicht betrogen werden. Und wer kann den Elenden und Unterdrückten besser helfen als Er?"
Auf diese Worte erntete Johann Huss Hohn und Spott vom gesamten Konzil. Es wurde ihm seine priesterliche Kleidung vom Leib gerissen und man setzte ihm eine Mitra (Kopfbedeckung der Bischöfe) aus Papier auf, mit drei Teufeln bemalt und der Schrift "Erzketzer!" Huss hatte Folgendes dazu zu sagen:
"Mein Herr Jesus Christus musste meinetwegen eine Dornenkrone tragen, warum sollte ich dann nicht seinetwegen diese leichte Krone tragen, sei sie auch noch so schmachvoll. Gewiss will ich das tun, und zwar ganz willig".
Als er auf den Scheiterhaufen gebunden wurde, sagte er:
"Mein Herr Jesus Christus wurde meinetwegen mit einer härteren Kette gebunden, warum sollte ich mich dann dieser rostigen Kette schämen?".
Huss bekam sogar noch die Möglichkeit abzuschwören, doch er blieb seiner Lehre treu und sang freudig bis ihn die Flammen des Feuers verzehrten.
(Zusammenfassung eines Auszuges aus: "Buch der Märtyrer" von John Foxe (1517-1587), in: fest & treu 3/2012, übersetzt und bearbeitet von Hermann Grabe, S. 7-9.)
Lukas 14,28-33:
Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er die Mittel hat zur gänzlichen Ausführung, damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und es nicht vollenden kann, alle, die es sehen, über ihn zu spotten beginnen und sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen und konnte es nicht vollenden!
Oder welcher König, der ausziehen will, um mit einem anderen König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande ist, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.
So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat.
joseph_egger - 12. Nov, 21:25
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://josephegger.twoday.net/stories/202638995/modTrackback